Archiv 2018

2018

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli/August
September
Oktober
November
Dezember

Dezember 2018
Liebe Leserin, lieber Leser!
Worüber haben Sie sich das letzte Mal so richtig gefreut?… (Nehmen Sie sich ruhig einen Augenblick Zeit, gründlich darüber nachzudenken!)
Was Ihnen zu dieser Frage eingefallen ist, wird ganz sicher etwas sein, das Sie persönlich berührt hat. Sei es, dass jemand liebevoll an Sie gedacht hat; sei es eine gute Nachricht zu etwas, was Ihnen ganz besonders am Herzen liegt; sei es, dass jemand besonders liebevoll gehandelt hat oder sei es, dass Sie durch etwas Schönes und Gutes angerührt waren. Vielleicht können Sie sich auch erinnern, was Sie aus dieser Freude heraus getan haben? Sehr wahrscheinlich haben Sie dieses Erlebnis nicht für sich behalten. Sie werden es weitererzählt haben, oder Sie sind mindestens mit größerem Elan an diesem Tag an Ihr Werk gegangen. Aus Freude schöpfen wir Kraft und Zuversicht für unser Leben. Sie ist eine Triebkraft für uns.
Die Weisen aus der Weihnachtsgeschichte hatten ein Erlebnis, über das sie sich „mit großer Freude freuten“ – wie es im griechischen Urtext steht. Sie empfanden gewissermaßen Freude² – Luther schreibt: sie wurden „hocherfreut“. Was sie mit solcher Freude erfüllte, war die Erfahrung: „Wir haben das Erscheinen eines Sterns richtig gedeutet“. Sie waren einem neuen Stern Hunderte von Kilometern aus dem Osten nach Israel gefolgt. Er wies nach ihrer Erkenntnis auf einen neugeborenen König der Juden hin. Nach einem vergeblichen Besuch in der Königsstadt Jerusalem wurden sie durch den Stern zu der Stelle geleitet, an der sie das Kind fanden.
Ich kann die Freude der Weisen gut verstehen. Etwas erkennen und so ernst zu nehmen, dass es einen Zeit, Kraft und Habe kostet und dann zu entdecken: „Ich habe das Richtige getan, denn auf diese Weise habe ich das Ziel gefunden“, ist doch etwas ganz Großartiges. Was nun die übergroße Freude bei den Weisen hervorrief, war eine besondere Erkenntnis. Die Erkenntnis, dass dieses Kind an ihrem Ziel nicht nur das Ende ihrer Suche bedeutete, sondern dass sie das Ziel für alle Menschen zu allen Zeiten gefunden hatten. Das Kind, das in Bethlehem geboren wurde, ist der Weg zu Gott. Das müssen die Weisen damals schon unter dem Stern an der Krippe begriffen haben.
Diese Geschichte lädt uns nun ein, dass wir uns fragen: „Die Weisen haben viel eingesetzt um zu diesem Kind zu kommen und sie haben es durch den Stern mit großer Freude gefunden. Was ist es mir wert, Jesus in meinem Leben zu finden und damit die Freude meines Lebens?“
Dieser Weg ist sicher nicht geradlinig und einfach. Das war der Weg der Weisen auch nicht. Aber je länger ich auf diesem Weg bin und je mehr ich von Menschen höre, die auch zu diesem Ziel unterwegs sind, umso mehr erkenne ich: Dieser Weg schenkt uns Freude auf dem Weg zur Freude. Das ist die schönste Erkenntnis, das ist das wahre Geheimnis der Advents- und Weihnachtszeit. Gönnen Sie sich diese Freude. Machen Sie sich mit dieser Freude auf den Weg. Vergessen Sie nicht: „Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.“ (Mt. 2,10)

Ihr E. Salewski

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November 2018
Liebe Leserin, lieber Leser!
Es ist November. Die Tage werden kürzer. Viele fürchten sich vor den Tagen, an denen es nicht mehr richtig hell wird und alles um uns herum im Grau versinkt.
Und das Kirchenjahr neigt sich seinem Ende entgegen. Im November feiern wir Buß- und Bettag. Wir denken darüber nach, ob unser Leben vor Gott bestehen kann, ob Schuld uns von Gott trennt. Und gleichzeitig wird uns neu bewusst, dass Gott nicht unser Verderben möchte, sondern dass er uns vergeben und frei machen will. Dass wir unser Leben neu ausrichten können im Vertrauen auf IHN.
Der Ewigkeitssonntag schließt das Kirchenjahr ab. An diesem Tag denken wir besonders an die Menschen, die in diesem Kirchenjahr verstorben sind. Wir legen sie in Gottes Hand und beten für alle, die um einen lieben Menschen trauern. Das ist die eine Seite des Ewigkeitssonntages.
Der Monatsspruch für November weist uns auf ein zweites hin: Jesus kommt am Ende der Zeiten wieder, um uns zu sich zu holen. Die Offenbarung des Johannes, das letzte Buch der Bibel, erzählt davon. Johannes sieht in Bildern vieles, was in der letzten Zeit passiert. Es sind viele geheimnisvolle Bilder, die Gott ihm zeigt und die schwer zu verstehen sind. Doch am Ende steht ein furioses Finale, kaum vorstellbar für uns.
Johannes sieht einen neuen Himmel und eine neue Erde. Auch das Meer mit all dem Unheil, das es anrichten kann, wird nicht mehr sein. Und er beschreibt, wie ein neues Jerusalem voller Herrlichkeit und Pracht, erscheint. Alle Nöte dieser Welt wird es dort nicht mehr geben: Keine Traurigkeit, keine Tränen mehr – Gott selbst wird sie abwischen -, kein Leid, kein Schmerz, kein Geschrei. Das kann und darf uns trösten in diesen Novembertagen.
In Gottes neuer Welt wird Freude darüber herrschen, dass wir bei IHM sein dürfen. Wenn wir in diesem Leben die Vergebung annehmen und Jesus vertrauen, dürfen wir uns auf Gottes neue Welt freuen. Das sind doch großartige Aussichten!

Angelika Mischinger

Nehmen Sie sich doch einmal die Zeit, das 21. Kapitel der Offenbarung zu lesen. In diesen Zeilen steckt so viel Trost.
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Oktober 2018
Liebe Leserin, lieber Leser!
Was muss ich tun, wenn die Waschmaschine kaputt ist?
Dumme Frage, werden Sie sagen, das ist doch klar. Ich muss einen Monteur rufen, der sich aus-kennt, damit sie wieder in Ordnung kommt. Und wenn Ihnen schwindlig wird und sie sich einfach nicht mehr aufrecht halten können? Dann muss ein Arzt gerufen werden – das weiß jedes Kind. Schwieriger wird es, wenn es uns nicht nur körperlich, sondern auch seelisch schlecht geht, weil wir uns: einsam fühlen, von anderen verachtet und fertiggemacht werden, mit Schuld belastet sind, ja uns vielleicht sogar von Gott verlassen fühlen. Was dann?
Dann können wir versuchen, von den oben genannten praktischen Erfahrungen mögliche Verhaltensweisen abzuleiten. Zum Ersten müssen wir klären, an wen wir uns mit diesen sehr persönlichen Nöten wenden können und wollen. Zum Zweiten gilt es, das auch auszusprechen, was uns bedrückt. Und zum Dritten heißt es, offen zu sein für die Erleichterung, die mit dem Aussprechen einhergehen kann bzw. für den Rat, der uns evtl. gegeben wird.
Dem Beter des Psalms, in dem unser Monatsspruch steht, dem geht es schlecht, richtig schlecht. Er leidet gesundheitlich, trauert, ist voller Unruhe, ist mit Schuld beladen und seine Nächsten ziehen sich von ihm zurück. Das Schlimmste jedoch ist für ihn die Beobachtung, Gott müsste seine Nöte doch alle kennen – aber er ändert nichts daran! „Herr, all mein Sehnen liegt offen vor dir, mein Seufzen war dir nicht verborgen“ – so lesen wir es im Psalm 38,10. In all seinem Jammer klingt die unausgesprochene Frage heraus: „Warum?“
Diese Frage kennt sicher jede/r von uns und hat damit so seine Not gehabt. Können wir etwas aus seinem Gebet für unsere notvollen Situationen lernen, oder stehen wir ratlos an seiner Seite?
Ich denke, wir können lernen. Zum Beispiel, dass es gut ist, dass der Beter seine Not nicht in sich „hineinfrisst“ (siehe 2.) und, dass er sich jemanden seines Vertrauens gesucht hat, nämlich Gott (siehe 1.) Das „Warum“ ist für ihn kein Grund, Gott den Rücken zu kehren! Wir müssen, wie er, diese Frage erst einmal aushalten, auf die wir recht selten eine befriedigende Antwort bekommen. Das ist eigentlich auch nicht verwunderlich, denn „Gott ist anders, als wir denken“ – so heißt es in einem alten Jugendlied. Er ist doch so viel größer als wir, die wir seine Geschöpfe sind. Gott sieht unser Leben und das aller Menschen, nicht nur zu unserer Zeit, sondern das aller Generationen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Da stockt einem schon der Verstand. Aber dieser ist auch nicht das geeignete Mittel, um Gottes Wirklichkeit in unserem Leben recht zu erfassen. Unser Verstand hilft uns, Gottes Spuren in unserem Leben zu entdecken. Er hilft uns vielleicht auch, hier oder da eine sehr private Antwort auf das „Warum“ zu finden. Andere Menschen müssen das dann allerdings noch lange nicht so sehen wie wir.
Der Beter findet seinen Trost neben dem Aussprechen und Klagen in dem, was der Größe Gottes angemessen ist. Er vertraut/glaubt Gott. Er sagt: „Aber ich harre auf den Herrn“, gegen allen Anschein. Das mag uns äußerst unbefriedigend erscheinen, muss aber Erfahrung des Beters sein, denn er schließt den Psalm mit „HERR, du meine Hilfe“. Und das ist, was wir zu 3. für uns lernen können: Auf Gott harren/warten, mit Hartnäckigkeit, ihm mit unseren Anliegen im Ohr liegen, das entlastet, stärkt und gibt Hoffnung. Unser Seufzen ist Gott nicht verborgen. Diese Erkenntnis ist zwar nicht so einfach umzusetzen, wie ein Anruf beim Monteur, wenn unsere Waschmaschine kaputt ist. Sie hilft aber, unsere Seele zu heilen.

Ihr E. Salewski

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September 2018
Liebe Leserin, lieber Leser!
Kennen Sie auch diesen Gedanken, dass sich alle Welt gegen Sie verschworen hat?
Mir geht es manchmal an der Kreuzung der Torgaer Straße zur B 115 so. Gerade wenn ich aufbiegen will, kommt ein Auto nach dem anderen, entweder aus der einen oder der anderen Richtung. Vorher – ist die Straße frei – soweit mein Auge sehen kann! Es ist, als ob alle hinter der Ecke gelauert haben um genau dann loszufahren, wenn ich auf die „115“ will … und es dazu auch noch eilig habe!
Nur ein Beispiel für all das, was sich uns in unserem Leben vermeintlich entgegenstellt. Für so manchen Menschen, der über einen liebenden Gott nachdenkt, werden solche Situationen zu einer Herausforderung. Und genau für solche Situationen in unserem Leben bietet unser Monatsspruch Halt und Zuspruch an.
„Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“ (Prediger Salomo 3,11)
Jetzt höre ich in Gedanken schon manche von Ihnen knurren: „Was soll an einer Autokolonne denn schön sein? An einer Krankheit, die mich einschränkt? An den veränderten Umständen, die mich zwingen, das mir vertraute Leben aufzugeben?… Ja, die ersten Erdbeeren im Garten sind schön. Auch der unerwartete Besuch und der Sonnenuntergang mit den herrlich leuchtenden Farben sind schön. Aber „alles“?“
Was ist denn „schön“? Etwas, das harmonisch ist, an dem alles stimmt, das richtig ist und passt.
Und so erfahren wir aus diesem Weisheitswort einen Grundsatz unseres Glaubens: Wir dürfen darauf vertrauen, dass sich bei Gott alles in unserem Leben richtig zusammenfügt. (Das bedeutet nicht etwa gleichzeitig, dass alles vorherbestimmt ist!) Da ist also nicht Chaos, in dem wir treiben, sondern aus Gottes Sicht ist die Autokolonne gerade an der richtigen Stelle. Auch die Krankheit und die anderen Umstände haben in meinem Leben ihren richtigen Platz. Das mag uns unverständlich und geradezu provokant erscheinen. Bedenken wir aber: Was ist dieses Ungemach, diese Störung im Angesicht von Gottes Ewigkeit, an der wir durch Jesus Christus Anteil haben können und die für uns Liebe, Frieden, Gemeinschaft und Leben bedeutet?
Ich weiß, dass dieser Gedanke ein ziemlich harter Brocken ist – auch für mich. Unserem Verstehen sind da Grenzen gesetzt – wir können das nicht „ergründen“. Aber im Vertrauen, im Glauben, können wir eine Ahnung davon bekommen, wenn wir dieses Wort aus dem Prediger Salomo belasten und uns darauf einlassen. Dann wird uns Gott vielleicht in solchen Situationen hin und wieder entdecken lassen: „Auch eine Autokolonne kann schön sein.“ Denn ich wäre a) niemals, weil ich es eilig hatte, bei der „Neuen Apotheke“ nur 50 km/h gefahren; wäre b) demzufolge von der Radarkontrolle rausgewunken worden und hätte c) 15 € weniger im Portemonnaie gehabt.
Solche oder ähnliche Erfahrungen mögen Gorch Fock dann zu jener Aussage geführt haben, die von der Unbegreiflichkeit Gottes doch zu einem Wissen führte: „Ich weiß nicht, wohin mich Gott führt, aber ich weiß, dass er mich führt.“
Ich wünsche Ihnen einen aufmerksamen Geist und Geduld, mit unserem Monatsspruch gute Erfahrungen zu machen.

Ihr E. Salewski

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Juli/August 2018
Liebe Leserin, lieber Leser,
welche Gedanken beschäftigen Sie, wenn Sie den Monatsspruch für August lesen?
„Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“
Gott ist die Liebe – ja, und? Oder: Gott ist die Liebe – das ist das Größte, Beste, Phantastischste, was ich je gehört habe! Vermutlich liegt das, was Ihnen durch den Kopf geht, irgendwo dazwischen.
Johannes schreibt in seinem ersten Brief sehr viel über das Leben als Christ. Er ermahnt und tröstet. Und er stellt den Christen damals und uns heute Gottes Liebe vor Augen.
Da ist nicht vom „lieben Gott“ die Rede – nein, Gott ist Liebe! Liebe ist eine Wesensart Gottes. Wir sind von ihm umsorgt und umgeben, getragen und gehalten, begabt und gesendet, und das aus einem Grund: weil er uns liebt.
Diese Liebe ging so weit, dass Jesus Christus für uns gestorben ist. Gott hat sein Liebstes für uns gegeben, um uns mit ihm zu versöhnen. Ist das nicht großartig?
Wenn wir dieses Liebesangebot Gottes annehmen, wird das nicht ohne Folgen bleiben. Johannes beschreibt das in den Versen, die auf den Monatsspruch folgen. Weil ich mich von Gott geliebt weiß, darf diese Liebe auch ausstrahlen in meine Umgebung. Da sehe ich den Bruder oder die Schwester (und all die Menschen, die mir täglich begegnen) mit anderen Augen. Ich darf sie als von Gott geliebte Menschen sehen.
Beim weiteren Nachdenken kommt mir das Bild vom Weinstock und den Reben in den Sinn (Johannes 15). Dort wird beschrieben, wie wichtig es ist, dass die Rebe am Weinstock bleibt – nur so kann sie Frucht bringen. Als Christ wie eine Rebe an Jesus, dem Weinstock, zu bleiben, die Verbindung nicht abreißen zu lassen, das ist unsere Aufgabe. Wenn diese Lebensader fest besteht, wird automatisch Frucht entstehen. Dann bleiben wir in Gott und bleibt in uns.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in den vor uns liegenden Ferien- und Urlaubswochen Zeit zum weiteren Nachdenken über den Monatsspruch finden und Erfahrungen mit diesem Bibelwort machen.

Angelika Mischinger

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Juni 2018
Liebe Leserin, lieber Leser,
soeben haben Sie sich etwas vorgenommen, auf das Sie sich schon gefreut haben oder das Sie schon lange erledigen wollten, da klingelt es an der Tür. Es kommt jemand zu Besuch – wie unpassend! Sie bekommen es vielleicht gerade noch hin, ihr Gesicht in den Griff zu bekommen und Überraschung oder vielleicht sogar Freude vorzuspielen, aber recht ist es Ihnen überhaupt nicht!
Ich vermute einmal, dass Ihnen eine solche Situation bekannt vorkommt. Mir zumindest geht es schon manchmal so. Und da ich nun in einem Pfarrhaus wohne, passiert es auch, dass jemand vollkommen Fremdes vor der Tür steht, der dringend Hilfe, Geld oder gar eine Übernachtung braucht.
Warum kommen die Leute dann gerade hierher? Es gibt doch … ich weiß gar nicht, wie viele Häuser insgesamt in den Orten stehen, die zu unserer Gemeinde gehören. Warum das Pfarrhaus?
Weil im Pfarrhaus nach Meinung der Besuchenden Christen wohnen müssen, und von denen kann man Hilfe erwarten, weil … ja warum eigentlich? Weil Jesus Christus zur Nächstenliebe aufruft und sagt: „Wie du willst, dass dich die Leute behandeln, so behandle sie auch“. Und nun steht da jemand vor der Tür und bringt uns aus unserem Konzept. So etwas ist manchmal richtig anstrengend, eine Herausforderung und vielleicht sogar ein Ausnutzen unserer „Überzeugung“.
Wenn wir in die Bibel schauen, dann müssen wir feststellen: Es ist so, Gott erwartet etwas von uns und sei es, dass wir offen sind für Gäste. Aber wir dürfen sicher sein, dass er nichts von uns erwartet, wo er nicht schon gegeben hätte oder wo er gibt.
Der Spruch für diesen Monat aus dem Hebräerbrief 13,2 gibt ein Beispiel dafür: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.“ Es kann passieren, dass uns Gott durch einen Besucher begegnen will … Was für eine Chance! Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass seine Boten nicht so aussehen müssen, wie wir es auf Bildern sehen – mit Flügeln und Heiligenschein. Gott stellt auch Menschen wie dich und mich in seinen Dienst. Es gibt einige Geschichten in der Bibel, die von solchem Dienst und solchen Besuchern erzählen. Ob es die Männer sind, die Abraham besuchen (1.Mose 18) und bei Lot zu Gast sind (1.Mose 19). Ob es der Prophet Elia ist, der für seine Gastgeberin zum Se-gen wird (1.Könige 17). Ob es Ananias war, der zum erblindeten Saulus gesandt wurde (Apg.9), oder ob es Paulus und Silas im Haus des Kerkermeisters waren (Apg.16). Sie alle waren Gottes Boten. Zumeist am Anfang ungelegen und störend. Durch sie hat Gott aber zu den Besuchten gesprochen oder segensreich an ihnen gehandelt. Was wäre gewesen, wenn sie unfreundlich behandelt oder gar abgewimmelt worden wären? Vielleicht wäre Gott hartnäckig geblieben (wie wäre uns das vorgekommen?); vielleicht aber, wären die Boten umgekehrt und hätten den Segen wieder mitgenommen, die Besuchten hätten nichts davon erfahren, ja ihr Weg wäre vollkommen anders verlaufen.
Gebe es Gott, dass wir es schaffen, so gastfreundlich wie möglich zu sein! Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Glaube gestärkt wird und das Gottes Reich dadurch unter uns wächst.

Ihr E.Salewski

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Mai 2018
Psalm 37,5: Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe (vertraue) auf ihn, er wird`s wohl machen (=heilsam lenken).

Wir alle befinden uns in unserem Leben auf einer Gratwanderung und wir laufen Gefahr, in unserer Erwartungshaltung Gott gegenüber nach einer Seite wegzurutschen. Wir setzen uns gern hin, vertrauen auf Gott und warten ab. Wir denken gern: „Es gibt viel zu tun, packen wir`s an! Und Gott, es wäre schön, wenn du uns dabei hilfst!“ Wir wollen Gott beanspruchen mit seiner übernatürlichen Kraft. Wir erwarten ganz selbstverständlich von ihm, dass er handelt.
Dabei schreiben wir Gott gern vor was zu tun ist und zu welcher Zeit und sind beeinflusst vom Denken dieser Welt. Wir leben in einer Zeit der Orientierungslosigkeit und Unsicherheit. Keine Frage, die meisten von uns sind ungeduldig. Immer wieder müssen wir Entscheidungen treffen, und immer wieder leiden wir an den Folgen falsch getroffener Entscheidungen. Hier hilft uns die Frage: „What would Jesus do?“ – „Was würde Jesus tun?“.
Paulus sagt im Römerbrief 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, …“ Gott kann uns durch sein Wort und seinen Geist führen, denn: Er kennt unsere jeweiligen Situationen. Er weiß, was wir brauchen. Er weiß, wie wir fühlen. Er überschaut unseren Weg.
Ich möchte das mit einem Beispiel deutlich machen:
Wenn ich einen Brief schreiben möchte, brauche ich einen Füller. Den bekomme ich gegen Bezahlung. Auch wir sind von Jesus erkauft und bezahlt. Ein Füller ist nutzlos ohne Tinte. So ist es auch mit uns. Wir müssen uns von Gottes Geist füllen lassen, um für ihn wirken zu können. Wie bei einen Stift sind auch wir nur zu gebrauchen, wenn wir uns führen lassen, und wie dieser Füller eine Nachricht weitergibt, eine Botschaft übermittelt, wollen wir Gottes Botschaft übermitteln. – Das ist unser Auftrag! Wenn die Feder verdreckt oder verkrustet ist, kann sie nicht sauber schreiben. Wenn in unserem Leben Sünde ist, können wir nicht Zeugnis sein.
Der Füller ist ein Werkzeug. Er versteht nicht, was er schreibt und er versteht auch den Sinn nicht. So ist es auch im geistlichen Leben. Wir verstehen oft nicht, was Gott macht. Aber wir dürfen wissen, dass Gott einen Plan mit uns hat. Er weiß, was gut für uns ist. Er führt richtig. Wir dürfen ihm vertrauen.
Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird`s wohl machen.
Der Psalmvers für sich allein gelesen scheint uns nahezulegen, passiv zu bleiben. Aber, auf Gott vertrauen und selber aktiv zu werden, das ist keine Entweder- Oder-Entscheidung. Das heißt, zu beten und auf meinen Wegen zusammen mit Gott unterwegs zu sein.
Befiehl! Ein Befehl ist keine Diskussionsaufforderung. Ein Befehl ist bindend. Ein Befehl fragt nicht nach der momentanen Lust oder einer Stimmung. Ich werde aufgefordert, mich Gott anzubefehlen.
Befiehl du deine Wege … heißt: Ich traue einem anderen zu, dass er eine Lösung findet für meine Situation. „Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann“ – heißt es in einem Lied.
Hoffe auf Gott, er wird`s wohl machen. Das ist ein Mut machender Zuspruch. Das ist ein verlässliches Versprechen Gottes, für mich zu sorgen.
Ich glaube, dass Gott mich führen kann, selbst wenn ich meinen Weg noch nicht klar sehe. Das heißt für mich, vor ihn zu treten und still zu werden, mit ihm zu reden und ihm zuzuhören. Das heißt, mir in jedem Augenblick zeigen zu lassen, was er von mir erwartet. Ich kann ihm alle meine Sorge überlassen, alles, was ich nicht selber zu tun vermag. Lasten der Vergangenheit kann ich hinter mir lassen, ganz im Heute leben und hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Die Bibel ist meine Landkarte. Sie zeigt mir den Weg. Mit ihr komme ich ans Ziel. Je besser ich sie kenne, desto sicherer wird meine Reise.
Ein falscher Weg bedeutet Zeitverlust, Umwege und kostet Kraft. Jesus sagt: „Ich bin der Weg …“
Ihm möchte ich vertrauen, Ihm möchte ich meinen Lebensweg anbefehlen.
Befiehl dem Herrn deine Wege und vertraue auf ihn, er wird`s wohl machen. Amen
Merten Mummert (Auslegung seines Konfirmationsspruches beim Vorstellungs-Gottesdienst der Konfirmanden)
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April 2018
Liebe Leserin, lieber Leser!
Das ist schon eine eigenartige Situation, die uns Johannes in seinem Evangelium beschreibt:
Nach Jesu Tod, der Traurigkeit und Verzweiflung über die Jünger gebracht hatte; nach dem merkwürdigen Geschehen vom Ostermorgen, als die Frauen das Grab Jesu leer vorgefunden haben; nachdem Maria Magdalena diese merkwürdige Begegnung mit dem auferstandenen Jesus im Garten hatte (sie meinte erst, es wäre der Gärtner), haben sich die Jünger aus Furcht vor den Juden eingeschlossen. Es ist Sonntagabend, der erste Tag der Woche, und das Erlebte noch ganz frisch und aufwühlend.
Und plötzlich steht Jesus mitten unter ihnen und begrüßt die verängstigte Gruppe, die dort ver-sammelt ist, auf ganz ungewöhnliche Weise. Nicht mit „Fürchtet euch nicht!“, wie wir es viel-leicht erwarten würden. Nein, er sagt: „Friede sei mit euch!“ Sie erkennen ihn sofort, er zeigt ihnen die durchbohrten Hände und die Verletzung an seiner Seite. Ihre Stimmung verändert sich schlagartig: Ihre Traurigkeit, ihre Verzweiflung, ihre Furcht verwandelt sich in Freude!
Er sagt ihnen Frieden zu, den tiefen Frieden, den nur er geben kann. Und er belässt es nicht da-bei. Mit diesem Zuspruch verbindet er einen Auftrag: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!“ Die Jünger sollen diese Freude, die sie gerade erlebt haben, nicht für sich behalten. Sie sollen ihr Versteck verlassen und von dem berichten, was der Grund ihrer Freude ist: Jesus ist auferstanden!
Nicht nur den Jüngern damals, auch uns heute, die wir uns zu Jesu Nachfolgern zählen, gilt: Die Sendung Gottes geht weiter – mit euch. Ihr seid Briefträger der Hoffnung, Boten der Liebe Got-tes, Überbringer der Osterfreude!
Lassen Sie uns diesen Auftrag ernst nehmen und die Osterbotschaft – und was sie für uns bedeu-tet – weitersagen.

Angelika Mischinger

Beim Nachdenken über den Monatsspruch kam mir folgender Liedtext von Manfred Siebald in den Sinn:
Friede, Friede sei mit dir.
Der Friede Gottes will in dir beginnen,
du brauchst nicht lange, bis du es entdeckst:
was Gott in dich hineinlegt, bleibt nicht innen –
Friede, der nach außen wächst.

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März 2018
Liebe Leserin, lieber Leser,
zum Ende dieses Monats feiern wir die Karwoche, die Woche, in welcher der Karfreitag als Feiertag herausragt. Die eigenartige Silbe „Kar“ kommt aus dem Mittelhochdeutschen und ist mit „Trauer“ oder „Wehklage“ zu übersetzen. Damit ist beschrieben, was diese Woche prägt (oder prägen sollte):
Wir denken darüber nach, was das Leiden und Sterben Jesu bedeutet. Wenn ich im Unterricht die Kinder oder Jugendlichen danach frage, dann bekomme ich oft zur Antwort: „Na, dass Jesus für uns gestorben ist.“ Vollkommen richtig und ich freue mich, dass der Eine oder die Andere das gewusst hat. Aber, was heißt das nun für jeden einzelnen von uns konkret? Was hat der Tod Jesu mit meinem – mit Ihrem Leben zu tun? Was erzählt Johannes, wenn er in seinem Evangeli-um uns als letzte Worte Jesu vom Kreuz überliefert: Jesus Christus spricht: „Es ist vollbracht!“ Joh.19,30?
Im Duden steht als Erklärung zu „vollbringen“: „vollenden/ausführen“. Mit anderen Worten sagt Jesus also: „Ich habe zu Ende gebracht, was ich tun musste. Mein Sterben am Kreuz ist das erforderliche Ende meines Lebens!“
Dieser Tod Jesu ist also kein Unfall und auch nicht nur die Konsequenz seines Lebens. Dieser Tod Jesu ist mehr. Und dieses „Mehr“ kann uns eine kleine Geschichte, die über Martin von Tours (Tag der Beerdigung 11.11. 397) erzählt wird, verdeutlichen:
Der Teufel wollte Martin von Gott ablenken und begegnete ihm (im Traum) in der prächtigen Gestalt Jesu Christi des Weltenherrschers: „Martin, Du warst mir bisher treu. Ich will dir zeigen, dass auch ich dir treu bin. Sei dir von jetzt an immer meiner Nähe gewiss. Ich will dir ein Halt sein“. Darauf Martin misstrauisch: „Wer bist du?“ „Ich bin Jesus, der Christus“, antwortete der Teufel. Und Martin fragt nun: „Wo sind Deine Wunden?“ Die Antwort des Teufels: „Ich komme aus Gottes Welt, aus seiner Herrlichkeit, da gibt es keine Wunden!“ Martin erwiderte nach kurzem Überlegen: „An dem Christus, der keine Wunden hat, der nicht das Zeichen des Kreuzes trägt, kann ich mich nicht festhalten.“ …
Martin hat begriffen, dass wir uns an dem nur richtig festhalten können, der Leben, Leiden und Sterben mit uns geteilt hat. Dieser kann uns mehr Halt geben, als jemand, der sich unverletzlich und haushoch über uns stehend huldvoll zu uns herabbeugt! Das ist eine Bedeutung des „Es ist vollbracht!“ Die Zweite, die sich daraus ergibt ist, dass Jesus Christus mit diesem qual- und schmachvollen Tod für unsere Fehler bezahlt hat. Es ist das, was wir immer wieder tun und was Gott doch nicht in dieser Welt wollte. Und so muss einer vor Gott der Gerechtigkeit Genüge tun, damit wir bei ihm bestehen können. Diesen Preis kann nur der bezahlen, der rein, ohne Schuld nach Gottes Willen gelebt hat – Jesus, den wir den Christus oder Sohn Gottes nennen.
Bezahlt hat er mit seinen Wunden und mit seinem Leben. Das bedeuten die Worte: „Es ist voll-bracht!“ und noch einiges mehr. Nehmen Sie sich in der Karwoche doch einmal Zeit dazu, über diese Worte Jesu nachzudenken und darüber, was diese für Sie bedeuten.

Ihr E.Salewski

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Februar 2018
Liebe Leserin! Lieber Leser!
Gerade haben wir Rückschau gehalten auf das vergangene Jahr. Wir konnten uns an ganz unter-schiedliche Tage erinnern, an Sommerhitze, Regen, Sturm, an alltägliche Arbeitstage, an außer-gewöhnliche Feste und beglückende Ereignisse, an Hiobsbotschaften, Trauer, Verzweiflung und die Erfahrung, dass das Leben auch an diesen Schreckenstagen einfach weitergeht. Und jetzt blicken wir wieder mehr in die Zukunft.
Ich möchte Ihnen allen ein gesegnetes Neues Jahr wünschen. Der erste Monatsspruch für das Jahr 2018 rückt die 10 Gebote in meine Überlegungen. „Du sollst…, du sollst nicht…“ – passt das zu meinen Plänen für das neue Jahr?
Den Sonntag soll ich als Ruhetag planen, keiner soll arbeiten. „Das ist leicht gesagt“, denke ich als Berufstätige im Krankenhaus. Und ich beginne zu überlegen, wer ebenso betroffen ist und viele seiner Arbeitstage am Sonntag absolviert. Stellvertretend dafür nenne ich mal die Mitarbeiter in den Firmen in unserem Gewerbegebiet, die Beschäftigten bei der Bahn, der Polizei, der Feuerwehr, in der Gastronomie, bei den Sicherheitsdiensten, die Pfleger, Erzieher und Betreuer in unseren sozialen Einrichtungen, Tierpfleger, Musiker und Schauspieler, Mitarbeiter im Kino, in Museen, in Sport- und Erholungseinrichtungen.
Ich überlege weiter, welche Arbeiten ich am Sonntag manchmal schon erledigt habe. Da gab es Wäsche, die doch dringlich gewaschen werden sollte, Gartenpflege, Ernte und schnelle Verarbeitung der Früchte, Reparaturen – die Liste wird lang. War das gegen Gottes Gebot?
Beim genauen Hinsehen ergibt sich für mich die Erkenntnis: es ist ein Unterschied, ob ich kleinere Verrichtungen erledige, die mir Erleichterung oder gar Entspannung bringen, oder ob ich mit großer Anstrengung Aufgaben abarbeite oder eine Pflicht sehe etwas zu tun. Die wesentliche und entscheidende Frage ist für mich die nach dem „Heiligen“ des Sonntags. Lenke ich mich ab mit etwas, verbaue ich mir den Blick auf Gott mit meinen Beschäftigungen?
Der Gottesdienst hier in unserer Kirche oder in einer anderen christlichen Gemeinde ist der Ort und die Zeit für die Besinnung auf meine Beziehung zu Gott, auf seine Zusagen für mein Leben, auf die Quelle der Kraft, der Freude und des Trostes für den Alltag. Er ist der Ort und die Zeit, in der Gott uns Menschen seinen Dienst anbietet, damit wir dienen können, wann immer es nötig ist. Der Gottesdienst scheint manchmal so gar nicht in den Sonntagszeitplan zu passen. Zu viel ist hineingelegt, aufzuholen, nachzuholen. Aber wir dürfen nicht vergessen: Meine/unsere Zeit steht in Gottes Händen. Sie wird uns von Gott selbst geschenkt. Das hat das „Martins Hoftheater“ uns am 2. Advent so anrührend vor Augen geführt. Gott will uns nicht die Zeit rauben mit dem Gebot, den Sonntag zu heiligen, er segnet uns und unsere Zeit, wenn wir uns diese „Ruhe“ am Sonntag vornehmen.

Ulrike Lehel

P.S. Mir liegt es sehr am Herzen, dass alle überflüssige Sonntagsarbeit vermieden wird, d.h. z.B. so wenig wie möglich verkaufsoffene Sonntage.
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Januar 2018
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Frage: „Wo ist Gott?“ hat Sie bestimmt auch schon beschäftigt. Wer Gott vertraut, erlebt im Alltag genug Situationen, die uns dazu drängen, nach Gottes Nähe und Gegenwart zu fragen. Sei es, dass wir etwas erleben, das nicht mit unserer Vorstellung von Gott in Einklang zu bringen ist, wie es besonders in leidvollen Erlebnissen der Fall ist.
Sei es, dass wir den Eindruck haben, dass wir Gott einfach nicht wahrnehmen können, wenn wir nach ihm suchen – weder spricht er zu uns, noch können wir ihn sehen.
Sei es, dass andere über uns spotten und uns mit eben dieser Frage in Schwierigkeiten bringen. So manches Mal können wir es ja für uns selbst nicht richtig beantworten. Hätten Sie für diese Frage denn eine Antwort parat?
Der Spruch für diesen Monat kann uns bei der Suche helfen. Allerdings setzt das voraus, dass wir es ernst mit dieser Frage meinen und Vertrauen haben, dass Gott uns begegnen möchte.
Es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust. (5.Mose 30,14) Hier spricht Gott zu Mose, nachdem er ihm die Gebote und Regeln für das Zusammenleben der Kinder Gottes gegeben hat. Indem Sie die Worte des Monatsspruches lesen, dürfen Sie wissen: „Gott ist bei mir und spricht diesen Satz auch in mein Ohr.“ Wenn wir die Bibel in der Hand halten, ihre Worte lesen oder hören, ist er bei uns. Johannes formuliert es im ersten Kapitel seines Evangeliums so: „Gott war das Wort“.
Er ist gegenwärtig in Menschen, die uns sein Wort sagen; er redet durch uns, wenn wir seine Worte im Munde führen und er handelt durch uns, wenn wir sie im Herzen haben und tun. Das ist ermutigend, wenn wir seine Nähe suchen – Gott ist in seinem Wort bei uns. Das ist aber gleichzeitig auch eine große Herausforderung. Es bedeutet nämlich, dass mein Umgang mit dem Wort Gottes etwas darüber aussagt, wie wichtig er mir ist. Höre ich es gern, das Wort Gottes? Habe ich Acht darauf, bei dem was ich tue und sage? Begegne ich dem Wort Gottes gern und suche seine Nähe?
Nicht, dass wir uns falsch verstehen, es geht nicht um das Lesen und Nachsprechen von Worten, wie bei einer Zauberformel. Es geht darum, dass wir durch die Worte der Heiligen Schrift Gottes Geist in Kopf, Herz und Händen Raum geben. Wie wäre es, wenn jede/r von uns zum Beispiel mit dem Wort Jesu: „Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch“ in den nächsten Tagen Erfahrungen mit Gottes Nähe sammeln würde? Ich bin zuversichtlich, dass wir auf die Frage: „Wo ist Gott?“ dann einiges zu erzählen hätten.

Ihr E. Salewski

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